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Überwindung der Hindernisse für den Erfolg in der Hybrid-Cloud

GRAHAM DIGGINES

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Mehr Agilität, mehr Sicherheit, mehr Innovation und größerer geschäftlicher Nutzen. Das war und ist das Versprechen der hybriden Cloud-Infrastruktur. Aber ein Jahrzehnt, nachdem die ersten Unternehmen begannen, ihre Altsysteme auszumustern und ihre Workloads in die Cloud zu verlagern, treten immer noch einige unerwartete Probleme auf. Wir haben mit Hamut Pascha, Direktor und Cloud-Ökonom für EMEA bei Nutanix, und Jeremy Rader, Geschäftsführer für Unternehmensstrategie und -lösungen bei Intel, Data Platforms Group, gesprochen, um mehr über diese Hindernisse bei der Migration und deren Überwindung zu erfahren.

Was sind die größten Hindernisse bei der Migration in die Hybrid-Cloud?

Hamut: Eine der größten Herausforderungen war der hohe Preis der Migration. Viele Unternehmen sind durch übermäßigen Verbrauch einer Flut von versteckten Kosten ausgesetzt, die in Verbindung mit den Kosten für den Betrieb veralteter Systeme die gesamte Infrastruktur viel zu schwerfällig und teuer machen.

Viele Unternehmen ahnen auch nicht, wie lange die Migration in die Cloud dauern kann, wenn sie schlecht gemanagt wird. So ist es beispielsweise nicht ungewöhnlich, dass große multinationale Konzerne innerhalb von 12 Monaten nur zwei von 200 Anwendungen in die öffentliche Cloud migrieren können und ihnen dabei zusätzliche Kosten in Höhe von etwa 1,5 Millionen Dollar entstehen.

Was sind neben den Kosten und der Zeit bis zur Wertschöpfung die größten technischen Herausforderungen?

Hamut: Zu den technischen Herausforderungen gehören die drei Rs, also Refactoring, Rebuilding und Rehosting (Refaktorierung, Neuaufbau und Neuhosting) der Anwendungen, damit sie wie gewünscht funktionieren, sobald sie in der Cloud gehostet werden.

  • Refaktorierung und Neuaufbau erfordern spezifische Stufen der Neuentwicklung und Code-Umschreibung, einschließlich einer Umstellung auf eine neue Architektur – ein Prozess, der sechs bis acht Monate oder mehr pro Anwendung dauern kann.
  • Ein Neuaufbau beinhaltet ein komplettes Neuschreiben der Anwendung, möglicherweise auf SaaS-Basis, und er erfordert einen Neuentwicklungsprozess.
  • Beim Neuhosting einer Anwendung wird diese auf eine andere Infrastruktur migriert, ohne dass der Anwendungscode oder die Funktionen verändert werden.

Inwieweit müssen Unternehmen den Migrationsprozess neu überdenken?

Hamut: Zu sagen, dass die Migration in die Hybrid-Cloud nicht wie erwartet verlaufen ist, wäre eine grobe Untertreibung. Angesichts der inakzeptablen Kosten, Komplexität und Zeit bis zur Wertschöpfung müssen IT-Führungskräfte neue Ansätze verfolgen, um die Verantwortung zurückzuerlangen und neue Wege zu finden, um sicherzustellen, dass ihre Cloud-Strategie den Anforderungen ihres Unternehmens entspricht.

Wie wichtig ist es für Unternehmen, die Migration im Vorfeld gründlich zu planen?

Hamut: Das ist überaus wichtig. Eine Migration in die Cloud ist Neuland für die meisten Unternehmen und erfordert daher eine detaillierte Planung, um ihre großen Herausforderungen zu bewältigen. Und dabei stehen die CIOs und ihre Teams so sehr unter dem Druck, einen positiven Return-on-Investment vorweisen zu müssen, dass sie sich oft nicht ausreichend vorbereiten und zu früh in die Phase der Projektdurchführung einsteigen.

Dies kann ein fataler Fehler sein. Die Teams sollten nichts implementieren, bevor nicht alles vollständig überprüft und ein detaillierter Migrationsplan für jede einzelne Anwendung erstellt wurde. Auf den ersten Blick mag ein „Lift-and-Shift“-Ansatz attraktiv erscheinen, aber wichtige Herausforderungen wie Sicherheit, Kosteneffizienz und Leistungsanforderungen dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden. Jede Unternehmensanwendung muss während der Migration sorgfältig gehandhabt werden, um eine übermäßige Refaktorierung zu vermeiden, die die Wertschöpfungszeit verlängern und die Kosten erhöhen würde.

Wie weit sollten die CIOs ihr Netz in dieser Planungsphase auswerfen?

Hamut: Die CIOs sind gut beraten, ihre Migrationsstrategie unter Berücksichtigung aller Cloud-Optionen zu planen – einschließlich öffentlicher, privater, Multi-Cloud- und Hybrid-Cloud-Lösungen. Das liegt daran, dass sich die Führungsetagen oft auf die Vorteile der öffentlichen Cloud konzentrieren und alles andere außer Acht lassen, selbst wenn ein reiner öffentlicher Cloud-Ansatz nicht die perfekte Lösung ist. Viele Jahre lang haben Unternehmen eine Multi-Anbieter-Strategie verfolgt, mit der sie gut gefahren sind. Bei der Migration in die öffentliche Cloud sind viele Unternehmen jedoch versucht, das Gegenteil zu tun.

Jeremy: Der erste Schritt besteht darin, eine Cloud-Strategie und ein Betriebsmodell zu entwickeln, das von privaten bis hin zu mehreren öffentlichen Cloud-, Edge- und Managed-Service-Anbietern reicht. Eine Cloud-Strategie bietet diese Struktur, um Ihre Geschäftsziele für die Cloud mit Ihrem Cloud-Betriebsmodell oder taktischen Plan zu verbinden. Ferner empfiehlt es sich, mögliche Hindernisse und Risiken für den Erfolg im Voraus zu erkennen und anzugehen. Mangelnde Transparenz, inkonsistente Sicherheitsmodelle, heterogene Benutzerrichtlinien und verschiedenartige Verwaltungstools erhöhen die Komplexität und können, wenn sie im Vorfeld nicht verstanden werden, den Erfolg der Transformationsprojekte gefährden. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass Sie da nicht auf sich allein gestellt sind. Ziehen Sie Experten zu Rate – vertrauenswürdige Anbieter, Cloud-Provider und Partner wie Nutanix und Intel können Ihnen dabei helfen. Lassen Sie sich von unserer Erfahrung, unseren Einblicken und unserem Fachwissen bei Ihrer Transformation begleiten.

Worin liegt der Schlüssel zum Erfolg einer Migration in die Hybrid-Cloud?

Hamut: Das ist schwer zu verallgemeinern, aber es ist sehr wichtig, eine Reihe von Cloud-Lösungen zu wählen, die alle auf die Anforderungen der einzelnen Anwendungen abgestimmt sind. Die vorherrschende Meinung in der IT-Branche ist wohl, dass die öffentliche Cloud für einige Workloads die richtige Wahl bleibt, insbesondere zu Beginn ihrer Lebenszyklen. Aber unterschiedliche Anwendungen haben unterschiedliche Anforderungen, und diese müssen berücksichtigt werden.

Jeremy: Während viele frühe Vorstöße in die Cloud das Ergebnis von Weisungen von oben oder sogar von Budgetkürzungen waren, erkennen viele Unternehmen heute, dass eine stärker geschlossene Strategie den Erfolg verbessern kann. Da hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden: von taktischen Modernisierungsmaßnahmen mit Cloud hin zu einer eher strategischen Transformation – es geht nicht darum, die öffentliche Cloud als Standort zu bevorzugen, sondern, die anvisierten Geschäftsergebnisse zu erzielen.

Worauf sollten Unternehmen bei einer Hybrid-Cloud-Lösung achten?

Hamut: Die marktführenden Hybrid-Cloud-Lösungen haben Antworten auf alle von uns angesprochenen Herausforderungen. Die besten Lösungen verwenden eine einzige Datenebene, auf der die Unternehmen ihre Anwendungen mühelos in die öffentliche Cloud verlagern können, ohne dass sie Anwendungen umgestalten oder Geschäfts- und IT-Prozesse anpassen müssen, um die Cloud-Workloads zu unterstützen. Oft sehen wir Unternehmen, die die Zeit bis zur öffentlichen Cloud und damit die Zeit bis zur Wertschöpfung um 1 bis 2 Jahre verkürzen. Sie schaffen es auch, die Datensicherheit und Compliance-Protokolle zwischen verschiedenen Clouds und Vor-Ort-Produkten zu gewährleisten.

Führende Lösungen ermöglichen zudem die Rückführbarkeit. Das ist die Möglichkeit, Anwendungen ganz nach Bedarf von einem öffentlichen Cloud-Anbieter zu einem anderen oder zurück in ihre eigenen Vor-Ort-Lösungen zu verschieben. Unternehmen aus allen Bereichen, einschließlich Banken, Versicherungen, Gesundheitswesen und öffentlichem Sektor, müssen sich die Servicekataloge ihrer öffentlichen Cloud-Projekte ansehen und sicherstellen, dass sie diese Flexibilität haben – und das zu minimalen Kosten. Die Rückführbarkeit ist der Schlüssel zur Zukunftssicherheit einer hybriden Cloud-Strategie. Sie ist außerdem besonders wichtig, wenn die Unternehmen flexibel auf neue Umwelt-, Sozial- und Governance-Anforderungen (ESG) reagieren und angesichts der Energiekrise beweglich bleiben wollen.

Welche Kosten- und Zeitersparnis können wir von solchen Lösungen erwarten?

Hamut: Die besten hybriden Cloud-Lösungen, die AWS oder Azure nutzen, können im Vergleich zu einer nativen öffentlichen Cloud durchschnittliche Einsparungen von mehr als 30 % erzielen. Diese Lösungen erfordern zudem einen geringeren Zeitaufwand und weniger Fachwissen für die Überarbeitung der Anwendungen. Außerdem versetzen sie die IT-Teams in die Lage, alle ihre Cloud-Lösungen über eine einzige Oberfläche zu verwalten. Diese einheitliche Ansicht sorgt für eine bessere Kostenkontrolle und bessere Prognosen, da die Ausgaben im Voraus berechnet werden können.

Steht bei dieser Verwirklichung die Technik im Vordergrund oder gibt es auch wichtige menschliche Aspekte?

Hamut: Bis jetzt haben wir die Anforderungen an die IT-Systeme erörtert, aber die Beibehaltung des Humankapitals ist eine weitere wichtige Herausforderung bei der Migration in die Hybrid-Cloud. Angesichts des Fachkräftemangels in der IT-Branche ist es von entscheidender Bedeutung, dass die CIOs ihre IT-Teams bei der Umgestaltung der Rechenzentren einbeziehen und unterstützen. Andernfalls drohen Ängste und Frustrationen bei den Mitarbeitern, die wahrscheinlich zu einer geringeren Produktivität und schließlich zu einer Abwanderung von Mitarbeitern und IT-Fachkräften führen werden.

Die CIOs sollten eine hybride Cloud-Lösung in Erwägung ziehen, die die Mitarbeiter in die Migration mit einbezieht und es ihnen ermöglicht, die neue Cloud-Umgebung im Rechenzentrum kennenzulernen und sich mit ihr vertraut zu machen, bevor sie auf die öffentliche Cloud ausgeweitet wird.

Was würden Sie den an einem solchen Prozess beteiligten CIOs sonst noch sagen?

Es gibt zahllose IT-Anbieter, die ausgeklügelte Tools verkaufen, die den Cloud-Migrationsprozess reibungsloser gestalten sollen. Letztendlich ist jedoch eine marktführende Hybrid-Cloud-Lösung, die gut geplant ist, Wahlfreiheit bietet, reversibel ist und von einem erfahrenen strategischen Partner implementiert wird, sicherlich die beste Option.

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