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Softwareumsätze: Ein neue Methodik zur Ermittlung von Marktanteilen im HCI-Markt

Von Tonya Chin, VP, Corporate Communications and Investor Relations

Der Markt für hyperkonvergente Infrastrukturen (HCI) hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung erfahren. Er begann als hardwarezentrierter Markt, der auf die einfache und gleichzeitige Bereitstellung von Rechenzentrumshardware und -software ausgerichtet war. Dies wandelte sich schnell, als softwarezentrierte Technologieanbieter und -kunden gleichermaßen realisierten, dass der größte Wert — und die Innovation — in der Software lag. Das mag für diejenigen, die den HCI-Markt genau verfolgen, nicht überraschend sein, aber damals stellte die Weiterentwicklung hin zu softwaregesteuerten Angeboten einen großen Wandel in der IT-Industrie dar.

Dieser Wandel brachte auch Herausforderungen mit sich — im Besonderen bei der Ermittlung von Marktanteilen. Zu Beginn des Jahres 2020 teilte ich bereits meine Meinung zur Effektivität des „Converged Infrastructure Trackers“ von IDC (International Data Corporation) mit und forderte eine Neubewertung der Methodik. Sie sollte sich gesondert auf Softwareverkäufe konzentrieren, ohne die Hardwareumsätze zu erfassen. Wir wussten, dass die daraus resultierenden Zahlen ein komplett anderes Bild ergeben würden, und wollten dies den gesamten Markt wissen lassen.

Ich freue mich, mitteilen zu können, dass IDC gerade seinen „Software-Defined Infrastructure Tracker“ vom Juni 2021 veröffentlicht hat. Dieser bietet — rein auf Software konzentriert — Marktgrößen und Anbieteranteile für die drei Kern-SDI-Märkte: softwaregesteuerte Speichercontrollersoftware, softwaregesteuerte Compute-Software und softwaregesteuerte Netzwerksoftware. Wichtig ist dabei, festzuhalten, dass softwaregesteuerte Speichercontrollersoftware einerseits HCI-Software und andererseits Software für Block-, Datei- und Objektdaten umfasst. Nutanix ist hier, wie ich es schon lange behauptet habe, klarer Marktführer mit 25 Prozent Marktanteil — weit vor dem nächsten Wettbewerber mit 15 Prozent.

Das ist das Resultat umfangreicher Bemühungen seitens IDC, einen sich schnell weiterentwickelnden Markt komplett neu zu bewerten. Um mit dem Tempo von Technologieinnovation und Vertrieb mithalten zu können, ließ sich der Status Quo nicht mehr aufrechterhalten und machte ein Umdenken erforderlich. IDC hat erkannt, dass es im Markt für HCI-Software einen großen blinden Fleck gab. Wir sind zutiefst dankbar dafür, dass das Marktforschungsunternehmen sein Projekt zur Neubewertung zum Abschluss gebracht hat und Nutanix die Anerkennung zollt, von der wir schon lange überzeugt waren, dass sie kommen würde.

Was ist softwaregesteuerte Speichercontrollersoftware?

Laut IDC ist der softwaregesteuerte Speichercontrollersoftware-Markt Teil des Marktes für softwaregesteuerte Infrastrukturen (SDI), mit dem sich ein neuer Bericht des Marktforschungsunternehmens zu Marktanteilen befasst. Darin heißt es:

„Unter SDI ist ein logischer Ressourcenpool bestehend aus Rechenleistung, Arbeitsspeicher, Speicher und Netzwerk zu verstehen. Das Management dieser Ressourcen erfolgt durch Software und nur zu einem minimalen Grad durch Menschen. SDI-Systeme sind unabhängig von der zugrundeliegenden Hardware, solange sie bestimmte technische Spezifikationen erfüllt. Die zugrundeliegende Hardware in SDI-Systemen besteht aus handelsüblichen Serienprodukten, so genannten COTS-Produkten oder „commercial off-the shelf products“, die sich auch für den Einsatz in großen und sehr großen Unternehmen eignen und über entsprechende Zertifizierungen verfügen.“

IDC unterteilt den SDI-Markt in drei Bereiche: softwaregesteuerte Compute-Software, softwaregesteuerte Netzwerksoftware und softwaregesteuerte Speichercontrollersoftware (SDSCS). SDSCS umfasst und kombiniert Softwareangebote für Datei-, Block- und Objektdaten, umfasst aber auch hyperkonvergente Softwareangebote, mit deren Hilfe sich ein Storage-System aufbauen lässt – oder wie IDC schreibt:

“SDS-CS ist die Kernsoftware, die Speicherressourcen über verschiedene Server für die softwaregesteuerte Speicherung hinweg virtualisiert und in einem Pool zusammenfasst. SDS-CS sorgt für Datenpersistenz, eine Reihe von Datenservices (Snapshots, Replikationen, etc.), eine Methode zur Datenorganisation (Datei-, Block- und Objektdaten) sowie eine oder mehrere definierte Zugriffsmethoden (Datei-, Block- und Objektdaten). Eine andere Art, ein SDS-System zu beschreiben, lautet: Es besteht aus modularen Bausteinen, nutzt handelsübliche Standardhardwareplattformen und verwendet typischerweise eine verteilte Scale-Out-Architektur.“

Während SDSCS einen größeren Markt beschreibt als HCI allein, stellt HCI-Software den größten Anteil an diesem Markt dar. Gleichzeitig erlaubt der umfassendere Blick auf den HCI-Softwaremarkt, ihn sozusagen am saubersten zu erfassen; SDI fungiert hier gleichsam als Stellvertreter für HCI. Es handelt sich dabei um die einzige öffentlich zugängliche Methode, mit deren Hilfe sich die größten Anbieter von HCI-Software und ihre Markanteile miteinander vergleichen lassen, ohne dass Schätzungen zu Hardwareverkäufen die Ergebnisse dieses Vergleichs beeinflussen und sogar maßgeblich bestimmen. Dementsprechend unterstreicht IDC, dass sich der HCI-Markt und seine Entwicklung besser unter der Kategorie SDI erfassen lassen, da sie alle drei Bereiche von Infrastruktursoftware umfasst: Rechenleistung, Speicher und Networking.

Ich möchte IDC für die geleistete Arbeit zu diesem Thema danken und dem Nutanix-Team sowie unseren Kunden und Partnern meinen herzlichen Glückwunsch aussprechen, deren unermüdliche Bemühungen zu diesem bedeutenden Ergebnis beigetragen haben.

¹Quelle: IDC 2H2020 Semiannual Software-Defined Infrastructure Tracker, June 2021. Der Bericht beobachtet den Markt für Funktionalitäten softwaregesteuerter Controllersoftware (SDS-CS) im Kalenderjahr 2020. Der SDS-CS-Markt umfasst SDS-CS-Lösungen für Datei-, Block- und Objektdaten sowie hyperkonvergente SDS-CS-Lösungen. Die Marktdaten beziehen sich ausschließlich auf Software und lassen Hardwareumsätze unberücksichtigt.