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CPU-Sizing: Damit der Geduldsfaden der Anwender nicht reißt (Teil 2)

Von: Gaby Grau, Field Solution Architect EUC, Nutanix

Teil 2: Anzahl vCPUs pro VM bestimmen, Security-Patches berücksichtigen, Vorteile neuerer CPU-Generationen nutzen

Das richtige CPU-Sizing hilft, das Anwendererlebnis virtueller Arbeitsplätze zu optimieren – eine entscheidende Größe im End-user Computing. Teil 1 dieses Blogbeitrags hat die Bedeutung diskutiert, die das Wissen um den Anwender-Workload und die optimale Konfiguration des Windows-Images bei der Bestimmung der passenden CPU-Ausstattung haben. Zu den weiteren Kriterien, die es zu berücksichtigen gilt, zählen die Anzahl der virtuellen CPUs pro VM, Security-Patches und die Vorteile neuerer CPU-Generationen.

vCPUs pro VM

Die Entscheidung, wie viele vCPUs einer VM zur Verfügung gestellt werden sollten, hängt wesentlich von den verwendeten Applikationen ab. Es gibt Programme, die sehr stark von einer höheren Anzahl an CPUs profitieren, während andere Anwendungen nicht mehr als eine oder zwei davon nutzen, auch wenn weitere vorhanden sind. Trotz dieser Unterschiede ist es bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, auf mehrere vCPUs zu setzen. Das zeigen Testergebnisse zur Applikations-Performance, wenn mehr vCPUs zu Verfügung stehen.

Abb. 4. Mehr vCPUs verkürzen die Antwortzeiten der Applikationen; ihre „Responsiveness“ steigt, zuerst deutlich, dann langsamer

Abbildung 4 zeigt, wie sich die Antwortzeiten bis 3 vCPUs deutlich verbessern. Bei weiter steigenden vCPU-Zahlen flachen die Performance-Steigerungen jedoch ab.

Mehr vCPUs pro VM verbessern jedoch nicht nur das Anwendererlebnis, sondern beeinflussen auch die maximale Anzahl von VMs pro Host, die Host-Dichte.

Abb. 5 Zusätzliche vCPUs pro VM steigern die Host-Dichte; der Ressourcenverbrauch der installierten VMs sinkt.

Im Vergleich zu den Antwortzeiten der Applikationen ist der Einfluss zusätzlicher vCPUs auf die Host-Dichte deutlich stärker ausgeprägt. Was angesichts dieser beiden Dimensionen als optimale Anzahl an vCPUs gelten darf, lässt sich nur im konkreten Einzelfall bestimmen. Wichtig ist jedoch, dass zusätzliche virtuelle CPUs sowohl die Anwender zufriedenstellen können als auch eine optimale Nutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen ermöglichen.

Security-Patches berücksichtigen

Sicherheitslücken wie Spectre, Meltdown, Foreshadow und andere sind brandgefährlich. Gerade wegen ihrer Gefährlichkeit aber haben sie das Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig es ist, solche Lücken schnellstmöglich zu schließen – und nicht erst mit großer zeitlicher Verzögerung oder unregelmäßig, wie in der Vergangenheit häufig der Fall.

Der einzige Wermutstropfen ist in diesem Zusammenhang der Einfluss, den Sicherheitspatches auf die Applikations-Performance ausüben. Wie stark dieser Einfluss auf die Anwendungsgeschwindigkeit und die Host-Dichte ist, zeigen Abbildung 6 und 7:

Abb. 6: Antwortzeiten von Anwendungen mit Sicherheits-Patches und ohne; die „Responsiveness“ liegt deutlich höher, wenn die Patches fehlen

Abb. 7: Noch größer sind die Auswirkungen auf die Host-Dichte; sie liegt um 40 Prozent höher, wenn die Paches fehlen

Nicht nur gefährliche Sicherheitslücken wirken sich auf die Antwortzeiten von Anwendungen und Host-Dichte aus und müssen beim CPU-Sizing berücksichtigt werden. Vielmehr gilt dieser Zusammenhang bei allen Sicherheits- und sonstigen Windows-Updates – ein Faktor, den VDI-Experten unbedingt mit einkalkulieren sollten.

Vorteile neuerer CPU-Generationen nutzen

Aktuelle CPUs haben viele der oben erwähnten Sicherheitslücken bereits geschlossen, so dass die entsprechenden Security-Patches keinen Einfluss mehr auf die Performance haben. Folglich gilt: Neuer ist besser.

Das zeigt sich im direkten Vergleich der folgenden CPUs (vgl. Abb. 8 und 9):

  • Intel Broadwell 14 Cores @ 2,4GHz
  • Intel Skylake 16 Cores @ 2,1GHz
  • Intel Cascadelake 18 Cores @ 2,2Ghz

Abb. 8: Neue CPU-Generationen schlagen ihre Vorgänger: Die Host-Dichte nimmt deutlich zu

App. 9: Neue CPU-Generationen verkürzen die Antwortzeiten der Applikationen; ihre „Responsiveness“ steigt

Ein optimales Anwendererlebnis hängt bei virtuellen Arbeitsplätzen von einer Vielzahl von Einflussfaktoren ab. Zwar variiert das passende CPU-Sizing zur Optimierung der Anwendererfahrung von Fall zu Fall, von Unternehmen zu Unternehmen. Unsere Tests lassen jedoch einige allgemeine Schlussfolgerungen zu, die – so hoffen wir zumindest – eine Orientierungshilfe bei der Planung der optimalen CPU-Ausstattung geben können.

Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fragen zum richtigen CPU-Sizing haben. Wir stehen Ihnen unter contact-de@nutanix.com zur Verfügung.

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